Kleiner Leserbrief. Ganz im akademischen Umgangston, selbstverständlich.

Kleiner Leserbrief an die London Times, Juli 2011


Ich konnte, angesichts der Medienpräsenz der Diskussion, nicht umhin, ob Byrons angeblicher Beteiligung an einem Duell mit einem gewissen Ezra Chater stutzig zu werden. Ich fühle mich verpflichtet, darauf aufmerksam zu machen, dass jener Chater nicht, wie von Mr. Nightingale vermutet, erschossen wurde.

Mr. Ezra Chater starb 1810 im Einsatz als Botaniker auf Martinique am Biss eines Affen. Eventuell handelte es sich hierbei sogar um ein letztes Exemplar der heute ausgestorbenen Antillenaffen (Xenotrichini aus der systematischen Gruppe der Neuwelt- bzw. Breitnasenaffen, den Platyrrhini), die bis ins späte 18. Jahrhundert auf einige karibischen Inseln beschrieben wurden.

Sicher hingegen ist, dass Chater der Verdienst der Entdeckung der Zwergdahlie „Maria“ (Dahlia Entemophyllon Nanus Maria), einer weiß blühenden, gegenständig gefiedert beblätterten, kleinwüchsigen Dahlienart (die zurecht in den heutigen englischen Gärten weit verbreitet ist) zugerechnet werden darf und die nach seinem verfrühten Tod nach seiner Ehefrau benannt wurde.


Was ist freier Wille?

Wahrlich nicht, dazu müßte die Zeit rückwärts laufen, und weil sie das nunmal nicht tut, müssen wir uns immerzu vorwärts rühren und uns dabei immerzu vermischen, aus Unordnung zu immer größerer Unordnung, bis überall Rosa ist, gleichmäßig und unveränderlich, und dann sind wir ein für allemal damit fertig. Das Ganze nennt sich auch Freier Wille oder Selbstdetermination. – Septimus

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Rezension zu Hannah Jarvis' "Caro"

Wer hat Angst vor Caroline Lamb?

Hannah Jarvis zerrt ein armes Mädchen aus Lord Byrons Schatten

Stimmt: Napoleon hatte Josephine – nur wer war das denn noch? Caesars Frau hieß Calpurnia – hat die nicht was von ihm geträumt? Ja klar: Bei Shakespeare war das! Und wie hieß dessen Frau? Ach richtig: „Keine Ahnung“! – Oder vielleicht doch: „Wen interessiert’s“?

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